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Rückblick – 2. Tag beim Forum Nordicum 2024

Rückblick – 2. Tag beim Forum Nordicum 2024

Kontroversen, Diskussionen und Vorfreude am zweiten Tag des 45. Forum Nordicums. Der Donnerstag, 23.10.2024, stand ganz im Zeichen des Biathlon-Sports sowie Fragen um die Zukunft des Nordischen Skisports mit weniger Schnee und weniger Geld.

Vom Biathlon-Weltverband präsentierten Christian Winkler und Daniel Böhm den strategischen IBU-Plan bis 2030 und aktuelle Regel-Änderungen. Zum Fahrplan bis 2030 gehört: die großen Titelkämpfe stehen bis dahin fest. Das sind WM 2025 in Lenzerheide, Olympia 2026 in Antholz, WM 2027 in Otepää, WM 2028 in Hochfilzen, WM 2029 in Oslo, Olympia 2030 in Le Grand-Bornand. Zum Plan gehört auch, dass die IBU die Voraussetzungen für ein Refugee Team schafft. Und auch für e-Sport. Und, für die Arbeit von Journalisten sicherlich besonders interessant und relevant: die IBU möchte „become a media house which helps stakeholders increase their reach and creates revenues.“

Zu den Regeländerungen zählen neue Kategorien (beste Netto-Verfolgerzeit, bester Staffel-Läufer), neue Regeln für die Nachrücker im Massenstart und eine Zurücknahme des erst in der Vorsaison angepassten Punktesystems. Die wichtigste Regeländerung betrifft das veränderte Startsystem in Intervallrennen. Diese wurde kontrovers diskutiert. Die Botschaft der IBU: es wird spannender, es gibt am Ende des Rennens dennoch Chancen für Interviews vor der Flower Ceremony. Und: man kann das alles wieder einstampfen – wenn es sich nicht bewährt.

Nicht eingestampft wird die Biathlon-WM in Lenzerheide im Februar 2025. Ganz und gar im Gegenteil. Jürg Capol motivierte die versammelte und meist sitzende Journalisten-Menge erst zu einem Gang auf das Dach und an die frische, leicht neblige Luft an diesem verregneten Donnerstag. Dann begeisterte er mit der Geschichte von der Agrarfläche zum Biathlon-Stadion (das im Sommer auch wieder Agrarfläche ist). Und schließlich zeichnete er ein Bild von Nachhaltigkeit und Biathlon-Begeisterung im Alpin- und Langlauf-Land Schweiz.

Kurz vor der WM in Lenzerheide freut sich Martell vom 27. Januar und 2. Februar 2025 auf die EM. Warum man das wissen sollte? Ein gewisser Sturla Holm Laegreid kam einst als Unbekannter zum IBU-Cup nach Martell, gewann dort und feierte fortan Weltcup-, WM- und Olympia-Triumphe.

Über Biathlon bei Olympia 2026 gab es von Antholz-Kommunikationschef Günther Leitgeb u.a. zu erfahren, dass es für die Medaillen keine extra Medals Ceremony am Abend in Antholz gibt . Und, dass es bauliche Veränderungen geben wird – vor dem Ziel müssen die Athletinnen und Athleten hinter dem Schießstand einen kleinen Hügel hoch. Ein Hauch von Oslo in Südtirol.

Christoph Schiller gab einen Einblick in die Neuaufstellung des Biathlon-Teams USA. Die Botschaft: „Wir haben zwar keinen Wachstruck – wir hoffen aber, dass unser Traum genauso in Erfüllung geht wie der Schweizer Traum von internationalen Erfolgen.“ Talente habe das US-Team, an einem guten Tag können sie zünden.

Nachdenklich und kontrovers wurde es bei der Diskussion zu Klimawandel und Wirtschaftskrise. Von den drei eingeladenen Verbänden IBU, FIS und FIL präsentierte immerhin der Biathlon-Verband. Daniel Böhm sprach über eine Studie zur Schneesicherheit in den kommenden 15 bis 20 Jahren. „Das Thema Rollski wird eins sein, dem man sich öffnen muss.“
Fazit der rund einstündigen Diskussion? Forum-Nordicum-Koordinator und -Moderator Thorsten vom Wege: „Die Situation ist ernst und schreit nach Lösungen. Es geht nur, wenn man gemeinsam an den richtigen Lösungen arbeitet. Wenn wir das 50. Forum erleben wollen, müssen wir uns alle bewegen.“

 

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