Viele Änderungen und eine „hurry up“-Aufforderung am letzten Tag des 45. Forum Nordicum in Lenzerheide, dem Ort der Biathlon-WM 2025.
Zum Start in den Donnerstag, 24. Oktober 2024, gab sich der Weltrodelverband FIL die Ehre. Und das ganz wörtlich, die FIL reiste mit ganzer Prominenz an – Präsident Einars Fogelis, Sportdirektor Matthias Böhmer sowie Sprint-Vize-Weltmeisterin Natalie Maag kamen nach Lenzerheide. Maag verkürzte für den Besuch sogar ihre Trainingswoche in Sigulda.
Fogelis und Böhmer brachten gute Nachrichten von der geplanten Olympiabahn 2026 in Cortina d‘Ampezzo mit. Nach schleppendem Start gehen die Bauarbeiten an der Bahn jetzt gut voran. „Die geben echt Gas“, sagte Böhmer. Prä-Homogolation ist für den 25. März geplant, im Herbst 2025 soll es Tests unter Olympia-Wettkampf-Bedingungen geben.
Gute Nachrichten gibt es auch aus Königssee. Die Renovierung der Bahn läuft gut, die Weltcup-Rückkehr 2025/2026 ist fest eingeplant.
Fogelis präsentierte einen Zukunftsplan – mehr Nachhaltigkeit ist geplant, in Gesprächen mit dem IOC sollen die Athletenquoten erhöht werden.
Böhmer gab einen Überblick über 51 (!) Regeländerungen im Rennrodelsport. Die wichtigste Änderung: Der Sprint wird abgeschafft, dafür wird die Mixed-Staffel neu eingeführt. Diese neue Disziplin ermöglicht es Athletinnen und Athleten auch nationenübergreifend Mixed-Teams zu bilden und soll der Sportart zu noch mehr Attraktivität verhelfen.
Eine weitere Regeländerung: Die Startreihenfolge wird angepasst – zugunsten der Top-Athleten und mit verkleinertem Finaldurchgang.
Böhmer, Fogelis und FIL-Sprecherin Margit Dengler-Paar präsentierten zudem einen neuen Naturbahn-Rennschlitten und eine Namensänderung: statt Naturbahn laufen die wettkämpfe künftig unter der Bezeichnung „Alpine Luge“. Die nächste Alpine-WM findet im Januar in Kühtai/Tirol statt.
Sprint-Vize-Weltmeisterin Natalie Maag erklärte, wie es ihr mit dem Wegfall des Sprints geht („Ehrlich gesagt hab ich den Sprint nie richtig gemocht“) und verriet, mit wem sie im Winter die Mixed-Staffel fahren wird (ein Athlet aus „Down under“).
Einen Überblick über die Fortschritte an der Bob- und Rodelbahn, aber auch eine Gesamtschau auf die Vorbereitungen der Olympischen Winterspiele 2026 gab es anschließend durch den Mediendirektor von MilanoCortina2026 Andrea Monti. Kollege Luca Sasassa informierte über das Ticketing, mediale Möglichkeiten, die Chancen der Italiener, sich und ihr Land zu präsentieren und verwies auf die großen Chancen durch die Nutzung neuer Ausspielwege. Beide stellten das Gesamtkonzept der Vorbereitung vor – inhaltlich wie medial.
Einen Einblick in die Social-Media- und Reichweitenstrategie gab es anschließend vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Das Internationale Olympische Komitee war ebenfalls auf dem Forum Nordicum präsent – wenn auch nur digital und per Zoom-Schalte. Neben einem emotional packenden Rückblick auf die Sommerspiele in Paris gab es einen speziell für Journalistinnen und Journalisten wichtigen Hinweis von Lucia Montanarella: Wer 2026 akkreditiert sein möchte, sollte sich mit seiner Akkreditierung beeilen. Alle Infos unter olympics.com/ioc/accred2026